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Kaugummis: Fluch oder Segen für unsere Zähne?

Jeder kennt es und viele kauen regelmäßig darauf herum, mal laut knatschend oder kräftig mahlend: Der Kaugummi.
17 Millionen Deutsche kauen mindestens einmal in der Woche auf einem Kaugummi. Mittlerweile gibt es eine riesige Vielfalt, von süß und klebrig bis intensiv und mit ätherischen Ölen, die für freie Atemwege sorgen sollen.

Kaugummis sind schlecht für die Zähne, so lautet eine weit verbreitete Meinung. Doch ist das wirklich so? Zunächst sollte man genau unterscheiden, zwischen Kaugummis, die Haushaltszucker enthalten, und Kaugummis ohne Zucker. Der Zucker bietet den Karies-Bakterien Nahrung und ist daher gefährlich für unsere Zähne. Da Kaugummis oft für längere Zeit nebenher gekaut werden, bleibt der Zucker außerdem viel länger im Mund, als bei normalen Süßigkeiten und kann somit länger auf die Zähne einwirken und damit den Karies-Bakterien Nahrung bieten.

Zuckerfreie Kaugummis mit Xylit als Empfehlung

Zuckerfreie Kaugummis sind meist mit Xylit gesüßt. Xylit ist Birkenzucker, enthält bis zu 40 Prozent weniger Kalorien und hat dennoch eine ähnliche Süßkraft. Wird das Xylit im Mund gelöst, entzieht es der Umgebung Wärme und kühlt den Mund. Dadurch wird der Speichelfluss verstärkt, welcher sich positiv auf die Zahngesundheit auswirkt. Der Speicher im Mundraum spült Kariesbakterien und -säuren weg und löst Zahnbelag. Außerdem verbessert mehr Speichel auch die Mineralversorgung der Zähne. Das Resultat ist ein vermindertes Risiko für Karies.

Xylit kann das Risiko für Karies um bis zu 85 Prozent reduzieren und sogar bestehende, kleine Kariesstellen ausbremsen. Man könnte Xylit also durchaus als Geheimwaffe gegen Karies bezeichnen. Der Ratschlag, gleich nach dem Essen einen solchen Zahnpflegekaugummi zu kauen, ist daher nicht unbegründet. Durch die klebrige Konsistenz von Xylit-Kaugummis lösen diese beim Kauen auch noch Zahnbelag von der Oberfläche der Zähne und pflegen diese dadurch noch zusätzlich.

Kaugummis sind kein Ersatz für die Zahnbürste

Auf keinen Fall können Kaugummis jedoch das Zähneputzen ersetzen und hartnäckige Belege und Plaque entfernen. Auch Kaugummis mit speziellen Mikrogranulaten haben dort keine Wirkung. Sogenannte CPP-ACP-Komplexe, also Kaugummis mit Kalzium und Kasein zeigen aber eine gute Präventiv-Wirkung gegen Karies und dienen der Remineralisierung. Der Kalzium-Spiegel im Speichel wird erhöht und direkt an die Zähne weitergegeben. Ähnliches gilt auch für Fluorid-haltige Kaugummis.

Da wir oft beobachten, dass Patienten, die häufig unbedenkliche Kaugummis kauen, bessere Zähne haben, empfehlen wir allen Patienten Zahnpflegekaugummis zu kauen.

Beitragsbild © EkaterinaJurkova – stock.adobe.com