Warum Weihnachten purer Stress für Ihre Zähne ist
Mit den ersten Adventstagen beginnt eine Zeit, in der Stollen, Lebkuchen und Zimtsterne zum ständigen Naschen verführen. Es ist wenig überraschend, dass der Zuckerkonsum zur Weihnachtszeit rapide steigt, gehören die süßen Leckereien doch ebenso zum Fest wie bunte Lichter, besinnliches Beisammensein und ein geschmückter Weihnachtsbaum. Das führt nicht nur zu unerwünschten Pfunden, die im neuen Jahr mühsam wieder abtrainiert werden müssen – auch für die Gesundheit Ihrer Zähne sind die vielen Süßspeisen eine ernstzunehmende Bedrohung.
Warum sind Glühwein, Plätzchen & Co. so gefährlich für meine Zähne?
So ziemlich alle Weihnachtsnaschereien bestehen zu einem wesentlichen Teil aus Zucker, der als Kariesauslöser Nummer Eins gilt. Die Ursache hierfür liegt in der Mundflora – also den Bakterien, die sich in der Mundhöhle befinden. Bei einer sehr zuckerhaltigen Ernährung erzeugen manche dieser Bakterien Stoffwechselprodukte, die die Zahnsubstanz angreifen und die darin enthaltenen Mineralien herauslösen. Dadurch entsteht Karies, der Zahnschmerzen, eine plötzliche Kälte- und Hitzeempfindlichkeit, Zahnfleischprobleme und Mundgeruch verursachen kann.
Viele unserer Patientinnen und Patienten fragen sich, was sie tun können, um sich in dieser zuckerreichen Zeit vor Karies und anderen Zahnerkrankungen zu schützen. In diesem Beitrag liefern wir Ihnen einfache Tipps, wie Ihre Zähne die Weihnachtszeit unbeschadet überstehen.
Tipp 1: Zuckereiche Lebensmittel mit Wasser nachspülen
Kariesfreie Weihnachten heißt selbstverständlich nicht, dass Sie sich Naschereien und Süßigkeiten grundsätzlich verwehren müssen. Aber es gibt die eine oder andere Regel, an die Sie sich halten sollten, um die Kariesgefahr auf ein Minimum zu reduzieren. Zuallererst gilt es natürlich, dem Zucker gar nicht erst die Chance zu geben, sich auf den Zähnen abzulagern. Spülen Sie also zuckerhaltige Leckereien wie Krapfen, kandierte Früchte, aber auch Glühwein immer mit etwas Wasser nach. Behalten Sie das Wasser dabei ruhig etwas länger im Mund.
Tipp 2: Längere Pausen zwischen den Naschphasen lassen
Langanhaltend gesunde Zähne und durchgängiges Naschen passen nicht zusammen. Die eine oder andere Naschattacke ist durchaus in Ordnung – vorausgesetzt natürlich, sie finden nicht über den ganzen Tag hinweg statt. Gönnen Sie sich ruhig ein Stück Stollen oder ein paar Zimtsterne – aber lassen Sie Ihren Zähnen im Anschluss genügend Zeit, sich von dem „Zuckerschock“ zu erholen. Auch die berühmt-berüchtigten „Weihnachts-Kilos“ werden es schwerer haben, sich auf Ihre Hüften zu legen, wenn Sie längere Pausen zwischen den Mahlzeiten machen – in dieser Zeit läuft der Stoffwechsel nämlich auf Hochtouren und der Körper verbrennt das gespeicherte Fett und nicht etwa die Kalorien, die ansonsten ständig nachgereicht werden.
Tipp 3: Zuckerfreie Kaugummis kauen
Zuckerfreie Kaugummis sind ein weiteres nützliches Mittel, um die gesunde Mundflora wiederherzustellen. Durch das Kauen zuckerfreier Kaugummis wird nämlich der Speichelfluss angeregt, was den Abtransport des Zuckers unterstützt. Außerdem sorgt der Speichel dafür, dass die kariesfördernden Säuren neutralisiert und fortgespült werden – und leistet nicht zuletzt einen wertvollen Beitrag zur Remineralisierung des Zahnschmelzes.
Tipp 4: Auf sorgfältige Mundhygiene achten
Gründliche und vor allem regelmäßige Mundhygiene ist für eine effektive Kariesvorbeugung unverzichtbar. Putzen Sie Ihre Zähne zwei- bis dreimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta, reinigen Sie die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten und spülen Sie den Mundraum gründlich mit antibakterieller Mundspülung aus. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann seine Zähne zusätzlich einmal wöchentlich mit einer Intensivkur wie elmex gelée unterstützen und sie damit widerstandsfähiger gegenüber Säureangriffen machen.
Tipp 5: Zahnreinigungs- und Prophylaxe-Termine vereinbaren
Mindestens einmal pro Jahr sollten Sie die Gesundheit Ihrer Zähne bei Ihrem behandelnden Zahnarzt abklären lassen. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch direkt eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch nehmen: Hierbei werden nicht nur die Zähne gründlich gereinigt; auch schwer zugängliche Stellen im Mundraum wie Zahnfleischtaschen und Zahnzwischenräume werden sorgfältig gespült. Außerdem säubert und poliert der Zahnarzt die Zahnoberflächen, sodass es Bakterien und Zahnbeläge künftig schwerer haben, sich an Ihren Zähnen anzusiedeln.
Tipp 6: Speichel: die natürliche Waffe gegen Karies
Für unser Immunsystem erfüllt Speichel eine wichtige Funktion. Er neutralisiert den pH-Wert im Mundraum und bildet einen natürlichen Schutzschild gegen Karies. Diese Funktion wird jedoch beeinträchtigt, wenn permanent Süßes gegessen und damit ständig neuer Zucker konsumiert wird. Auch Orangen oder Mandarinen sind keine gute Alternative, da diese Fruchtsäure enthalten, die ebenfalls schädlich für die Zahnsubstanz ist. Um für eine ausreichende Remineralisation der Zähne zu sorgen, benötigt der Speichel vor allem eines: Zeit. Besser wäre es also, einmal ausgiebig zu naschen, anstatt mehrmals über den Tag hinweg. Auf diese Weise kann sich die Mundflora ohne Beeinträchtigungen erholen.
Tipp 7: Gesunde Alternativen für Ihre Zähne
Sich oder seinen Kindern, die leckeren Naschereien zu verbieten, fällt schwer. Setzen Sie auf süße Alternativen. Selbst Gebackenes mit süßem Obst und Früchten enthält zwar auch Zucker und sollte daher nur in Maßen verzehrt werden, doch enthalten sie auch wertvolle Inhaltsstoffe, die über ein reiches Spektrum an positiv wirkenden Eigenschaften und Wirkstoffen verfügen.
Es gilt vor allem puren Zucker, wie beispielsweise Vanillezucker, durch den die herrlichen Vanillekipferl gewalzt werden, wegzulassen. Denn Zucker, den der Speichel und der Darm nicht mehr aufarbeiten muss, sondern der sofort verfügbar ist, macht Ihren Mund für die Karies verursachenden (kariogenen) Bakterien zum wahren Schlaraffenland.
Tipp 8: Kräftig Kauen
Ein weiterer Aspekt, Zucker nicht pur, sondern „versteckt“ in natürlichen Lebensmitteln aufzunehmen, ist der Kauvorgang: Wer länger kauen muss, um zum Beispiel an die Süße von Datteln zu gelangen, reinigt durch den Kaumechanismus bereits seine Zähne und gibt der Schleimhaut im Mund Impulse, reinigenden Speichel zu produzieren. Darüber hinaus enthält Speichel Kalziumphosphat, das den pH-Wert und die Remineralisation des Zahnschmelzes reguliert.
Tipp 9: Heißhunger vermeiden
Damit Sie es schaffen, den Verzehr von Zucker zumindest im Zaum zu halten, raten wir Ihnen außerdem darauf zu achten, Lebensmittel mit hohem Ballaststoffanteil zu essen. Zum einen machen Ballaststoffe länger satt, da sie aufgrund ihrer Fähigkeit, viel Flüssigkeit im Magen aufzunehmen, an Volumen zunehmen und quasi den Magen füllen. Zum anderen werden die Kohlenhydrate in den Ballaststoffen deutlich langsamer gespalten und lassen so den Blutzuckerspiegel auch viel langsamer ansteigen. Die Folge: Sie bleiben länger satt und bekommen keine Heißhungerattacken, bei denen man häufig und gerade in dieser Jahreszeit zu Süßigkeiten greift. Ein weiterer Vorteil: Auch Ballaststoffe regen den Speichelfluss an, weil man ballaststoffreiche Nahrungsmittel länger zerkauen muss.
Tipp 10: Alternative Zuckerquellen
Seien Sie vorsichtig bei Zuckerersatzstoffen und vermeintlich natürlichen Alternativen zu raffiniertem Zucker. Bei bestimmten Krankheiten mag die ein oder andere Alternative durchaus Sinn machen, in puncto Zahngesundheit schneiden die meisten Zuckeralternativen jedoch genauso schlecht ab wie raffinierter Zucker. Auch das allumworbene Stevia scheidet die Geister. Die von der Werbeindustrie als harmlos bezeichneten konzentrierten Steviolglykoside rufen immer mehr Kritiker auf den Plan, zumal Stevia recht wenig mit einem natürlichen Lebensmittel zu tun hat, da das süße Endprodukt aufwendig im Labor durch chemische Prozesse hergestellt wird.
Am Ende zählt, nehmen Sie so wenig Zucker (egal, in welcher Form) wie möglich zu sich und bauen Sie den Zuckeranteil in eine ausgewogene Ernährung mit ein, die Ihrem Magen und Darm genügend positive Wirkstoffe liefert, sodass Ihr Verlangen auf Süßes automatisch und ohne Frust reduziert ist.
Unser Geheimtipp:
Tricksen Sie Ihr Gehirn aus! Wenn Sie mit weihnachtlichen Gewürzen backen wie Zimt und Kardamom und außerdem viel Backkakao und natürliche Vanille verwenden, werden Sie gar nicht merken, wenn Sie den Zucker weglassen oder stark reduzieren. Unser Gehirn verbindet mit diesen Geschmackserlebnissen automatisch Süßes, sodass es den Unterschied zwischen der normalen und der zuckerarmen oder zuckerfreien Variante kaum wahrnehmen wird.
Gründliche Mundpflege: So geben Sie Karies keine Chance
Um sich optimal gegen Karies und andere Zahnerkrankungen zu schützen, ist eine sorgfältige Mundpflege essentiell. Im Idealfall putzen Sie die Zähne ca. eine halbe Stunde nach der Nascherei. Diese Wartezeit ist notwendig, um dem Speichel genügend Zeit zu geben, die Zahnsubstanz zu remineralisieren. Anderenfalls könnten Sie – vor allem, wenn Sie eine Zahnbürste mit hohem Härtegrad verwenden – eher zusätzliche Schäden an Ihren Zähnen verursachen, als diese verhindern. Greifen Sie außerdem zur Zahnseide – gerade in den Zahnzwischenräumen und in den Zahnfleischtaschen setzen sich mit Vorliebe Nahrungsmittelreste fest.
Zahngesundheits-Check – jetzt Termin vereinbaren
Im Verlauf der Weihnachtszeit sind unsere Zähne einer enormen Belastung ausgesetzt. Nehmen Sie Ihre Zahngesundheit nicht auf die leichte Schulter und nutzen Sie die Gelegenheit, den Zustand Ihrer Zähne regelmäßig kontrollieren zu lassen – nur so lässt sich einer Vielzahl von Zahnerkrankungen wirksam vorbeugen.
Vereinbaren Sie ganz einfach und unkompliziert einen Termin über unsere Online-Terminbuchung und lassen Sie sich individuell in einer unserer Praxen beraten. Wir sorgen dafür, dass Ihre Zähne die Weihnachtszeit unbeschadet überstehen.
Wir von Zahnarzt Burger wünschen Ihnen ein wunderschönes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten und schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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